5.03.2003

Empfänger:

Frau Bürgermeisterin Angelika Munck,
Herrn Ersten Stadtrat Bert Haus,
Herrn Stadtrat Helmut Haacke,
Frau Stadträtin Ulrike Lingnau,
Herrn Stadtrat Hans Mohr,
Herrn Stadtrat Dietmar Petri,
Herrn Stadtrat Michael Prantl,
Herrn Stadtrat Bernd Josef Richter,
Herrn Stadtrat Kurt Vogler,

Bürgeranfrage aus der Südstadt

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin,
sehr geehrte Dame und Herren des Magistrats,

seit einem guten Jahr versuchen wir - rd. 80 im Verein "Lebensqualität in der Südstadt" engagierte Bürgerinnen und Bürger Hochheims - den zwischenzeitlich festgefahrenen Dialog um die zwingend notwendige Reduzierung der Geruchsbelastung im Neubaugebiet „Im langen Sand“ wieder aufleben zu lassen. Nach mehreren zum Teil ausführlichen Gesprächen mit den an der Meinungsbildung beteiligten Parteien haben wir in den letzten Wochen den Eindruck gewonnen, dass eine für alle Seiten befriedigende und auch finanzierbare Lösung greifbar erscheint. Trotzdem ist bislang kein Fortschritt zu erkennen.

Für das Anfang Oktober 2001 zwischen dem Bauträger Wilma und der Stadt Hochheim einvernehmlich eingeleitete Beweissicherungsverfahren liegt nach unserer Kenntnis immer noch kein Ergebnis vor. Da wir aufgrund unserer Beobachtungen davon ausgehen müssen, dass nach einem ersten Ortstermin am 7. Februar 2002 noch gar nichts gutachterlich untersucht worden ist, erscheint ein schnelles Resultat ausgeschlossen. Dies kann weder im Sinne der Stadtverordneten noch des Magistrats liegen.

Wir streben einen unbürokratischen und gleichzeitig transparenten Meinungsaustausch mit den politisch Verantwortlichen in der Stadt Hochheim an. Wir würden Ihnen dazu gerne in einer offenen Runde unseren aktuellen Kenntnisstand der Geruchsproblematik vermitteln. Dabei treten wir für ergebnisorientierte Verbesserungen ein, denn ein Herumbasteln an vermeintlichen Symptomen, wie z.B. an einem alles in allem „unzureichenden“ und unwirksamen Geruchsschutzwall, hilft weder uns noch anderen weiter.

Wir würden uns wünschen, dass Sie die in unseren Augen dringend überfälligen Schritte zum konstruktiven Dialog ergreifen würden und sich Lösungen im Sinne der betroffenen Anwohner und auch zum Wohle der Stadt fänden. In diesem Sinne hoffen wir, dass Sie sich als Magistrat dem nicht verschließen und uns die Möglichkeit für einen Dialog eröffnen. Damit könnte eine weitere öffentliche Diskussion in den Medien oder gar gerichtliche Auseinandersetzungen vermieden werden.

Die meisten Anwohner im Neubaugebiet wohnen bereits über drei Jahre hier in Hochheim, und der nächste Sommer mit zu erwartenden „Geruchswolken“ von der
Kläranlage steht uns bevor. Dieser Zustand ist uns nicht weiter zumutbar und einer Stadt wie Hochheim nicht angemessen. Über eine baldige, positive Antwort und einen Gesprächstermin würden wir uns sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen
1. Vorsitzender
Jürgen Schnorr